Mittwoch, 20. Mai 2020

Was Text für dein Branding tun kann

Textschuppen – Was Text für dein Branding tun kann

Wer kommt dir spontan in den Sinn, wenn du »Branding« liest?

Logo, Farben, Schriftarten, Bilder, wiederkehrende Formen, … Hoppla, da fehlt doch einer. Ahnst du, wen ich meine?

Der Text.
Wie der Text?
Text unverwechselbar – das geht doch gar nicht.

Doch. Geht. Text kann … unterhalten, informieren, trösten, inspirieren, schreien, flüstern, ermutigen und – das leider auch – langweilen. Also je nachdem, was du beim Gespräch mit deinen Kunden von deiner Marke oder deinem Unternehmen erzählen möchtest, sollte dein Text treffende und unverwechselbare Worte nutzen.

Massenware im Wortsortiment scheidet fürs Branding also aus

Oft liefert diese Fließbandware mehr Fragen, als dass sie Antworten liefert. Und wenn sie eins mit Sicherheit nicht ist – unverwechselbar.

Papier-, Holz oder Stoffprodukte werben gern mit »einer überzeugenden Haptik«. Womit überzeugt denn diese Haptik? Glitschig, stachelig, watteweich?

»Wohlfühloasen«, »innovativ«, »kostenoptimiert«, »mit Herzblut gefertigt, gern auch mit Liebe«, »kleiner Freund«. Sie alle eint: tausendmal gelesen, 998-mal überlesen. Die Augen haben vielleicht noch mitgemacht, das Gehirn leider nicht, vom Herzen ganz zu schweigen.

Aber wenn sich ein Unternehmen die Mühe macht, nach den Worten zu suchen, über die wir nicht an jeder Ecke stolpern, dann prägt sich das ein. Statt »kleiner Freund« heißt es dann »Komplize« und schon entstehen im Kopf Bilder. Bilder von zweien, die füreinander einstehen, die alles zusammen machen, Gefährten, die eine gemeinsame Mission teilen.

Kleine Geschichten erwecken deine Produkte zum Leben

Im Falle des »kleinen Freundes« handelt es sich um Kinderrucksäcke in Form von Tieren. Gib deinen Produkten doch einen Namen. Dinge, mit eigenen Namen besitzen gleich mehr Persönlichkeit. Und wenn jetzt jedes Tier noch eine kleine eigene Geschichte erzählt, warum es der perfekte Komplize für den Kindergarten, Spielplatz oder die Turnhalle ist, dann wird es unverwechselbar.

Dann hat es das Potential zu einem echten Begleiter zu werden, das deren Besitzer[innen] nicht wieder hergeben möchten. Denn wenn die forsche Rucksack-Alma der schüchternen Paula hilft, sich in der neuen Gruppe im Kindergarten nicht komplett verloren zu fühlen, wird Paula sie sicher nicht leichten Herzens gegen das neueste Modell der Reihe austauschen wollen.     

Namen sind generell eine gute Idee, um Produkte unverwechselbar zu machen.

Kein Mensch kann sich die alle Namen eines großen Möbelhauses merken. Aber trotzdem können wir die meisten von ihnen dem Möbelhaus zuordnen, selbst wenn der kleine Kreis über dem a fehlt. Und auch wenn sie manchmal ähnlich klingen, können wir sie doch gut von den Bewohnern eines kleinen gallischen Dorfes unterscheiden, deren Namen alle auf –ix enden. Das ist Branding mit Namen.

Was Namen können, das können Sätze längst

Nicht ohne Grund wimmelt es in der Welt von Slogans. Wir lesen sie ruckzuck im Vorbeifahren. Auf die Weise sind sie in der Lage, uns sofort zu berühren. Zurück bleiben erst einmal:  „Wie witzig, wie klug oder ach nee, wie blöd.“  Aber es bleibt ein Gedanke, auf den im besten Fall ein zweiter folgt: „Muss ich mir merken oder das muss ich unbedingt Lisa erzählen.“

Sie transportieren die Botschaft deines Brandings viel leichter zu Lisa, als ein Bild oder eine Farbwelt das könnten. Klar, ich könnte ein Foto vom Bild, Plakat, der Grafik mit meinem Telefon machen und verschicken, aber vielleicht ist der Bus, in dem ich gerade sitze, schon weiter gefahren.

Dein Ton macht deinen Text unverwechselbar

Gibst du den Einpeitscher oder ermutigst du deine Kund[inn]en liebenswürdig dranzubleiben? Kannst du über dich selber lachen? Liebst du deine Produkte, verlangst aber nicht dass die ganze Welt diese Liebe teilt? 95% der Welt reichen schließlich. Interessiert es dich, ob deine Kund[inn]en mit deinem Angebot glücklich sind oder reicht es dir, wenn sie pünktlich deine Rechnung zahlen?

Die Antworten prägen den Charakter deines Angebots. Die Antworten modellieren den Ton deiner Texte. Hoffentlich. Denn nur dann, werden deine Texte zu Unikaten. Wer sie liest, weiß von wem sie in die Welt entsandt wurden. Lieblingsworte, Themenwelten, deine innere Haltung – als Combo spielen sie den Sound deiner Texte. Wenn’s richtig gut läuft: unverwechselbar, lesenswert und mit einem gewissen Suchtpotential.

Und das zahlt maßgeblich auf dein Branding ein. Denn deine Marke wird dann auch erkannt, wenn nur von ihr zu hören oder zu lesen ist.

Die Früchte deiner Marmeladen sind echte Sonnenanbeter unglaublich redselig? Deine Fans werden auch das brandneue Ketchup aus deiner Manufaktur als Familienmitglied erkennen, selbst wenn es wortkarger als die fruchtigen Schwestern sein sollte. Schließlich pfeifen auch die Tomaten auf jede Form von Sonnenschutz und halten damit nicht hinter dem Berg.

Spiegeln deine Text deine eigene unverwechselbare Art wider? Erkennen deine Kund[inn]en deine Texte, wenn diese nackt ohne Farben und Layouts auf der Bühne auftauchen? Du bietest mir darauf mit fester Stimme ein überzeugtes »Ja« an? Gratuliere. Ich würde mich freuen, wenn du mir einen Link in den Kommentaren hinterlässt zu diesem Charaktertext. Ich schreibe nicht nur gern, ich lese auch mit Vergnügen. Vielen Dank schon mal vorab.

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